Wenn wir wieder an den See fahren, wollen wir nicht nur spielen und entspannen. Wir wollen auch weiterkommen, Neues lernen! Neun Dozenten bringen dafür ihre ganze Lehrerfahrung ein, wie an einer Akademie. Die Profi-Musiker werden aber nicht nur die Registerproben leiten, sie unterstützen uns schon während der Vorbereitung – und spielen am Ende auch im Orchester mit. Hier kannst du jeden einzelnen kennenlernen.
Jérôme Benhaim, Violine
WDR Funkhausorchester
Jérôme Benhaim spielt seit früher Kindheit in Sälen wie dem Pariser Cité de la musique und der New Yorker Carnegie Hall, er war unter anderem mit Gidon Kremer und Nicolas Altstaedt zu hören. Mit 15 Jahren beginnt Benhaim sein Studium bei Boris Garlitsky am Conservatoire national de musique de Paris und danach an der Münchner Musikhochschule bei Ana Chumachenco. Nachdem er bis 2015 erster Konzertmeister der Augsburger Philharmoniker war, holte ihn die Staatsphilharmonie Nürnberg für die gleiche Stelle bis 2018. Als Konzertmeister wird er regelmäßig von Orchestern wie dem WDR Funkhausorchester, der Hamburger Staatsoper und dem Münchner Rundfunkorchester eingeladen. Seit der Spielzeit 2019/2020 ist er Konzertmeister des WDR Funkhausorchester. Jérôme Benhaim ist Preisträger des Avignon und Young Concert Artists Wettbewerbe. Er spielt eine Giuseppe Gagliano Geige von 1775. Ab 2020 spielt Jérôme Benhaim als Co-Leader im London Symphony Orchestra.
Susanne Hofmann, Violine
Magdeburgische Philharmonie
Susanne Hofmann beendete ihr Studium an der Franz-Liszt-Akademie Budapest bei Prof. Eszter Perényi. Weitere Lehrer waren Ulf Klausenitzer am Meistersinger-Konservatorium Nürnberg und Ilan Gronich an der HdK Berlin. Neben ihrer Tätigkeit als stellvertrende Konzertmeisterin der zweiten Violinen in der Magdeburgischen Philharmonie gilt ihre Passion der Kammermusik. Sie ist Gründerin und Organisatorin des Oberpfälzer Tango-Festivals, bei dem sie seit vielen Jahren im Duo Fracanapa mit dem Bandoneonisten Matías Gonzalez konzertiert und unterrrichtet. Tango-CDs erschienen mit dem Quintet Operassion beim Label Antes Bella Musica und dem Bandoneonisten Klaus Gutjahr. Mit Formationen wie dem Fracanapa Tango Quintet konzertierte sie u.a. im Sendesaal des NDR Hannover, in der Berliner Philharmonie, dem Kulturkreis Salzgitter sowie dem Konzertverein Coburg, im Staatsschauspiel Dresden, bei den Lüneburger Meisterkonzerten, den Magdeburger Domfestspielen und beim Bandoneonfestival Krefeld, mit der „Sinfonia Cachirulo“ von Matías González zusammen mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie und mit Piazzollas „Concierto de Nacar“ mit der Magdeburgischen Philharmonie. Konzertreisen führten sie nach England, Spanien, Österreich, Schweiz, Frankreich und Japan. Weiterer Schwerpunkt sind die Durchführung und Konzeption von Kinderkonzerten.
Jean-Eric Soucy, Viola
SWR Symphonieorchester Stuttgart
Nach seiner Ausbildung an der Musikhochschule von Québec und Montréal setzte Soucy sein Studium bei Hatto Beyerle in Wien fort. Er debütierte 1982 als Solobratschist mit dem Canadian Chamber Orchestra, von 1986 bis 1991 war er Solobratschist des Symphonieorchester von Québec. Parallel gründet er das Kammermusik-Ensemble Violons du Roy und das Kammermusik-Festival Le Rendez-Vous Musical de Laterrière. 1992 wird Soucy Erster Solobratschist des Rundfunkorchesters von Baden-Baden-Freiburg, heute SWR Symphonieorchester Stuttgart. Er besucht als Gast-Solist u.a. das Opernhaus Zürich, die Bamberger Symphoniker, das Frankfurt Rundfunkorchester, das Gewandhaus zu Leipzig, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg. 2018 erschien auf CPO seine Einspielung von Friedrich Wilhelm Heinrich Bendas Viola-Konzerten mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart.
Nico Treutler, Violoncello
Staatsorchester Kassel
Nico Treutler erhielt im Alter von 5 Jahren seinen ersten Cellounterricht bei Claus Hütterott in Paderborn. Nach einem kurzen Umweg über die Aufnahmeprüfung zum Verkehrsflugzeugführer bei der Lufthansa entschied er sich für ein Cellostudium. Peter Hörr und Tilmann Wick an den Musikhochschulen Leipzig und Hannover gehören zu seinen Lehrern.
Nico Treutler war Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie, die er auch im Vorstand und in der Programmentwicklung mitgestaltete. Höhepunkte dort waren solistische Aufgaben in Haydns Sinfonia Concertante mit Christophe Rousset sowie in der Sinfonia Concertante von Martinu unter Sir Neville Marriner. Gemeinsam mit Freunden aus dieser Zeit gründete er mehrere Ensembles. Immer öfter reist Nico Treutler inzwischen nach Japan, um dort in verschiedenen Formationen gemeinsam mit japanischen Musikern aufzutreten.
Nico Treutler spielte 5 Jahre lang als Solocellist im Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera, mit dem er immer wieder auch solistisch auftrat. Seit 2019 ist er nun Solocellist im Staatsorchester Kassel.
Konrad Hartig, Kontrabass
Ensemble Reflektor
Konrad Hartig ist Mitglied verschiedener Projektensembles, darunter „el perro andaluz“, „ensemble reflektor“, „klangeskort“ und „Orchester im Treppenhaus“. Er wirkt außerdem regelmäßig bei Projekten des MDR Sinfonieorchesters und der Semperoper Dresden mit.
Hartig erhielt seine musikalische Grundausbildung an der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“. Er studierte bei Prof. Peter Krauß, Prof. Jurek Dybał und Prof. Frithjof-Martin Grabner, Meisterkurse bei Bogoslaw Furtok, Florian Pertzborn und Prof. Dr. Nicholas Walker ergänzten seine Ausbildung. Auslandsreisen mit verschiedenen Orchestern führten ihn unter anderem nach Äthiopien, Südafrika, Russland und China.
Martine Varnik, Holzbläser
Estonian Festival Orchestra
Martine Varnik spielte als erstes Instrument das Klavier. Aber nach einem ersten magischen Mal im Jugendorchester wurde die Oboe zur Leidenschaft.
Nach Studien und Wettbewerbserfolgen in ihrer Heimat Australien gewann Martine Varnik ein zweijähriges DAAD-Stipendium. Daraufhin legte sie ein Aufbaustudium bei Professor Ingo Goritzki in Stuttgart ab. Schon im ersten Semester spielte sie als Solo-Oboistin im Stuttgarter Kammerorchester – eine musikalische Beziehung, die mehr als ein Jahrzehnt gehalten hat.
Von 2000 bis 2001 spielte Martine Varnik wieder in ihrer Heimat Australien im Tasmanian Symphony Orchestra, der Melbourne Symphony sowie der Sydney Symphony. Danach zog Martine Varnik wieder nach Deutschland und wurde in der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker aufgenommen. Dort entdeckte sie, dank ihres Lehrers Professor Dominik Wollenweber, die Liebe zum Englischhorn.
Parallel zur Karajan-Akademie spielte Martine Varnik im Chamber Orchestra of Europe, als Solo-Oboe im City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra und im Orchester der Komischen Oper Berlin. Als Solo-Englischhorn trat sie im WDR Sinfonieorchester Köln und der Deutschen Oper Berlin auf. Auch in “Rhythm is It!“, dem Kinohit der Berliner Philharmoniker, wirkte sie mit.
Von 2004 bis 2009 war sie Mitglied der Kammerakademie Potsdam und wurde auch zum Orchestervorstand gewählt. Sie wirkte in mehreren Projekten der preisgekrönten Formation Orchestra Spira Mirabilis mit, unter anderem in der ersten “Eroica”-Aufführung ohne Notenpulte. Sie ist seit 2005 regelmäßig als Gast im Rundfunk-Sinfonieorchester-Berlin tätig, mit zahllosen Aufnahmen, Tourneen und Konzerten in Deutschland, Europa, Asien und Qatar.
Als Solistin trat Martine Varnik mit dem Stuttgarter Kammerorchester, dem Ensemble Oriol, der Kammerakademie Potsdam und dem Scharoun Ensemble Berlin auf.
Die passionierte Kammermusikerin musiziert seit 2005 mit dem Finsterbusch Trio Berlin überall in Berlin und Deutschland. Seit über einem Jahrzehnt ist sie aktive Unterstützerin des Kritischen Orchesters an der Interaktiven Werkstatt für Junge Dirigenten an der Musikhochschule Hanns Eisler. Zur Zeit betreut sie auch die Oboisten des Royal Oman Symphony Orchesters in Muscat und ist dort 2016 und 2017 im Palast Al Bustan und im Royal Opernhaus als Solistin aufgetreten.
2016 wurde Martine Mitglied von Paavo Jarvi’s Estonian Festival Orchester, in der Aufnahme von Schostakowitschs sechster Sinfonie ist sie als Solo-Englischhorn zu erleben.
Benedikt Euler, Horn
Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz
Benedikt Euler ist Solohornist der Robert-Schumann-Philharmonie in Chemnitz. Gastengagements führten ihn unter anderem zur Staatskapelle Dresden, zum Gewandhausorchester Leipzig sowie an die Staatsoper Stuttgart.
Benedikt Euler wurde 1985 in Viersen geboren. Nach dem Abitur in Mönchengladbach nahm er im Herbst 2006 sein Studium bei Prof. Thomas Hauschild an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig auf. Er besuchte zahlreiche Meisterkurse, unter anderem bei Erich Penzel, Marie-Luise Neunecker und Christian Lampert. Während seines Studiums, das er 2014 mit dem Diplom abschloss, war er Mitglied zahlreicher Jugendorchester, unter anderem in der Jungen Deutschen Philharmonie. In der Spielzeit 2007/2008 war Benedikt Euler für ein Jahr an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover engagiert. Seit 2010 ist Euler als Hornist bei der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz tätig, Solohornist wurde er dort zur Spielzeit 2011/2012.
Darüber hinaus ist Benedikt Euler ein gern gesehener Gast verschiedener Kammermusik-Ensembles – darunter das Weimarer Bläserquintett und die Virtuosi Saxoniae, mit denen er bereits beim Bonner Beethovenfest, im Kloster Eberbach, beim MDR Musiksommer und in der deutschen Botschaft Neu-Delhi konzertierte. Als Solist spielte er unter anderem Schumanns Konzertstück für 4 Hörner mit der Jenaer Philharmonie und der Staatskapelle Halle, mit der Robert-Schumann-Philharmonie brachte er Joseph Haydns Hornkonzert Nr.1 sowie das zweite Hornkonzert von Richard Strauss zur Aufführung.
James Justin Kent, Blechbläser
Bruckner Orchester Linz
James Justin Kent wurde in Washington DC geboren und ist derzeit Solo-Posaunist beim Bruckner Orchester Linz. Im Herbst 2020 wechselt er als Second/Bass Posaune zum Swedish Radio Orchestra in Stockholm. Kent studierte an der Mannes School of Music, am Cincinnati Conservatory of Music, dem Kärntner Landeskonservatorium, der University of North Carolina und der San Diego State University.
Kents erste Position war die des Soloposaunisten beim Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Metha, anschließend ging er zum Qatar Philharmonic Orchestra. Während dieser Zeit unterrichtete er an der Qatar Music Academy und der American School of Doha. Kent tritt weltweit mit zahlreichen Orchestern auf, darunter die Münchner Philharmoniker, das Tonhalle-Orchester Zürich, das WDR-Sinfonieorchester Köln, die Hong Kong Philharmonic und das Boston Symphony Orchestra.
Jonas Krause, Schlagwerk
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Jonas Krause studierte klassisches Schlagwerk an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. 2014 erspielte er sich einen Platz in der Jungen Deutschen Philharmonie.
Zudem ist er Mitbegründer des preisgekrönten ensemble reflektor und Mitglied des Orchester im Treppenhaus, beides Ensembles, die sich alternativen und innovativen Aufführungsformen widmen.
Neben der klassischen Musik ist er dem Jazz auf Grund eines einjährigen Popularmusikstudiums am Saint Paul Conservatory for Performer Artists, Minnesota, USA sehr verbunden.
Er ist mehrfacher Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“, gewann im Rahmen seines Auslandsaufenthalts in den USA Preise beim „Minneapolis Jazz Festival“ und beim „Eau Claire Jazz Festival“.
In der Spielzeit 2016/17 war er zunächst Akademist der Essener Philharmoniker und wechselte im März 2017 als Soloschlagzeuger in die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin. Seit August 2019 ist er Solopauker seines Lieblingsorchesters, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.
Foto: Hamza Saad
Corinna Pods, Chöre
Kantorei Bergstedt, Hamburg
Corinna Pods erhielt ihre erste musikalische Ausbildung in Eutin. Nach dem Schulmusikstudium in Berlin studierte sie Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und legte 1996 dort ihr B- Examen ab. Sie vertiefte ihre Kenntnisse durch weiterführende Studien an der Musikhochschule Hannover und legte dort ihr A- Examen in Chorleitung ab.
Außerdem rundeten zahlreiche Fortbildungen und Meisterkurse, vor allem in den Bereichen Chor -und Kinderchorleitung, sowie Stimmbildung u.a. bei Gerd-Peter Münden, Prof. Volkher Hempfling , Herman Max, Prof. Cornelius Trantow, Prof. Harald Jers, Prof. Friederike Woebcken, Prof. Annedore Hacker-Jacobi und Prof. Wolfgang Schäfer ihre Ausbildung ab.
Sie war und ist als Sängerin in verschiedenen Ensembles aktiv und ist Gesangsschülerin von Ulla Groenewold. Nach elf Jahren Tätigkeit an der Nathan–Söderblom-Kirche ist sie seit Mai 2008 Kantorin in Bergstedt. Dort leitet sie die Kantorei, den Gospelchor sowie einen Projektkammerchor und verantwortet die regionale Kinderkantoreiarbeit mit 100 Kindern in Bergstedt und Volksdorf. Ein guter Zugang zur eigenen Stimme, Homogenität und Schönheit des Chorklanges sowie musikalische Ausdruckskraft liegen ihr bei ihrer Chorarbeit besonders am Herzen.